Lachgasemissionen machen rund 2/3 der Treibhausgasemissionen von Kläranlagen aus. Mit dem CO2-Kompensationsprogramm werden Projekte gefördert, um diese Emissionen zu vermindern.
Lachgasemissionen machen rund 2/3 der Treibhausgasemissionen von Kläranlagen aus. Mit dem CO2-Kompensationsprogramm "0174 Reduktion von Lachgasemissionen aus Kläranlagen" sollen Projekte gefördert werden, um diese Emissionen zu verminden. Das Programm wurde im Jahr 2019 erstmals registriert. Zwischenzeitlich sind neue Emissionsquellen und Technologien erforscht worden. Im Jahr 2023 wurde das Programm um drei neue Projekttypen erweitert. Damit werden nun alle bekannten Quellen und Reduktionstechnologien abgeseckt. Mögliche Projekttypen Aktuell haben Kläranlagen 4 Optionen, diese Emissionen zu reduzieren. Auf der einen Seite gibt es den Ansatz, die Entstehung von Lachgas zu verhindern. Dazu gehören die Massnahmen einer separaten chemischen Faulwasser-Behandlung (Stripping, siehe), die Dynamische Regelung mit Off-Gas Messungen (DynARA), sowie der Ersatz des Sharon-Verfahrens. Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, das Gas nach der Entstehung bei sehr hohem Temperaturen zu verbrennen. Nicht jede Massnahme ist jedoch für jede Anlage geeignet. Welche Projekttypen eignen sich für welche Anlagen? Die chemische Faulwasserbehandlung eignet sich für grosse, regionale Kläranlagen mit zentraler Schlamm-Entsorgung, also mit besonders viel Fremdschlamm. DynARA eignet sich für Belebtschlamm-Anlagen jeder Grösse mit einer Denitrifikationsleistung unter 65%. Der Ersatz des Sharon-Verfahrens eignet sich gegebenermassen sehr spezifisch für bestehende Faulwasserbehandlungen nach dem Sharon-Verfahren, und die Verbrennung für Festbett-Biologien und zweistufige Anammox-Anlagen. Potenzial und Fördermodell Die möglichen Einsparungen sind von der Grösse der Anlage abhängig. Typischerweise bewegen sih die Emissionsminderungen in der Grössenordnung von 1'000 - 10'000 tCO2,eq pro Jahr und Anlage. Die Stiftung KLIK als Vertragspartner vergütet für jede Beschinigigung 100 - 145 CHF pro Tonne CO2, je nach Finanzierungszyklus des Projekts. Unterstützung durch Infraconcept Lachgas-Projekte sind wegen der hohem Dynamik der Lachgas-Entstehung relativ komplex. Jede ARA ist zudem ein Unikat und funktioniert anders. Wir unterstützen die ARA bei der Analyse und der Auswahl der für sie individuell optimalen Technologie sowie beim Setup des Projekts. Ganz wichtig dabei ist: Eine Anmeldung zum Förderprogramm muss zwingend vor etwelchen Investitionsentscheiden erfolgen!